241W110171 Literatur am Vormittag

Neuere deutschsprachige Literatur

In diesem Semester widmen wir uns einer Auswahl neuerer deutschsprachiger Literatur:

16.1.2024   Caroline Wahl: 22 Bahnen  (2023)                                                            

Ein Erstlingswerk über eine junge Studentin, die zusammen mit ihrer alkoholkranken Mutter und ihrer kleinen Schwester lebt, in ihrer Freizeit an der Kasse eines Supermarkts sitzt und sich durch das tägliche Schwimmen von 22 Bahnen von ihrem schwierigen Alltag abreagiert. Es wird sehr einfühlsam beschrieben, wie sich die Schwestern zu starken Persönlichkeiten entwickeln.

30.1.2024   Uwe Timm: Alle meine Geister  (2023)

Ein autobiographisches Werk, welches Uwe Timms Lehrjahre als Kürschner im Hamburg der 1950-er Jahre schildert. Einerseits erhalten wir spannende Einblicke in dieses Handwerk, andererseits geht es um die Bücher, die ihn beeinflusst haben, so dass er später Schriftsteller wurde. Den Hintergrund bilden die Gesellschaft der Nachkriegszeit, eine Reflexion der Zeit des Nationalsozialismus und ein Ausblick auf Uwe Timms späteres politisches Engagement.                    

13.2.2024    Marion Poschmann: Chor der Erinnyen  (2023)

Die Protagonistin Mathilda, die Ehefrau Gilberts aus dem Roman „Die Kieferninseln“, hat Visionen, die sich in der Realität zu manifestieren scheinen und mit deren Hilfe sie sich aus dieser zu befreien versucht. Der Roman besticht durch seine Sprache – Marion Poschmann ist eigentlich Lyrikerin = „ein grandioser Gespenster- und Verwandlungsroman“.

27.2.2024    Pascal Mercier: Das Gewicht der Worte  (2021)

Der letzte Roman des vor Kurzem verstorbenen Peter Bieri („Nachtzug nach Lissabon“), in dessen Mittelpunkt ein von Sprachen faszinierter Übersetzer steht, der aufgrund einer falschen Diagnose, die ihm nur noch eine kurze Lebenszeit zuspricht, ein ganz neues Leben beginnt und mit dem Geld aus dem Verkauf seines Verlags mehreren Menschen eine ebenfalls neue Lebensperspektive ermöglicht.    

12.3.2024    Daniel Kehlmann: Lichtspiel  (2023)

Der Roman über den großen Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst, der zur Zeit des Nationalsozialismus für die Bavaria Filme drehte, stellt die sehr aktuelle Frage nach der Verantwortung von Künstlern unter einem diktatorischen, verbrecherischen Regime, wobei Kehlmann selber mit Mitteln des Films arbeitet.

9.4.2024    Robert Menasse: Die Erweiterung  (2023)

In dem Roman geht es um die Erweiterung der EU („Die Hauptstadt“), speziell durch Albanien, worüber sich zwei ehemalige Freunde, die sich sogar Blutsbrüderschaft schworen, so zerstreiten, dass es zu einem Eklat kommt. Der eine ist inzwischen polnischer Ministerpräsident geworden, der andere vertritt Polen in der EU-Kommission.