242S145010 Seelenwelten - Veranstaltungsreihe zum Tag der seelischen Gesundheit 06. bis 11. Oktober 2024

Auftaktveranstaltung

Sonntag, 06.Oktober | 11:00 Uhr

Eintritt frei | Zentrum für verfolgte Künste | Wuppertaler Str. 160 | SG-Gräfrath

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe präsentiert Dr. Jürgen Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste, das Leben und Werk des Künstlers Karl Schwesig.

Schwesig wurde am 19. Juni 1898 in Gelsenkirchen in eine Bergarbeiterfamilie geboren. Eine Rachitiserkrankung in seiner Kindheit verursachte eine Rückgratverkrümmung und limitierte seine Körpergröße auf 1,39 Meter. Als Maler pflegte er jenseits seines politischen Engagements ein facettenreiches künstlerisches Portfolio. Sein Engagement und sein unerschütterlicher Glaube an die Freiheit kollidierten nach 1933 frontal mit dem Menschenhass des NS-Regimes. Karl Schwesig leistete Widerstand, wurde verhaftet, gefoltert, floh und wurde wieder interniert. Trotz der Schwere des Themas und der Dunkelheit, die viele der Werke durchzieht, gibt es in seinen Kunstwerken immer auch Momente der Hoffnung.

Film mit Podiumsdiskussion

Montag, 07. Oktober | 20:00 Uhr

Eintritt frei | Kulturzentrum COBRA | Merscheider Straße 77-79 | SG-Mitte

„Auf der Adamant“, F/ JP 2023, 109 Min

Nicolas Philibert möchte in seinem Dokumentarfilm einen utopischen Ort der Menschlichkeit mitten in Paris zeigen. Die Adamant ist ein Schiff auf der Seine, welches 2010 als eine Tagesklink für Menschen mit psychischen Störungen eröffnet wurde. Es wird gezeigt wie die „Passagiere“ sich kreativ entfalten und therapeutisch begleitet werden.

Offen sprechen die Patient*innen darüber was sie bewegt und in beindruckenden Bildern wird das Miteinander in dieser Einrichtung gezeigt. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit zum Austausch mit Betroffenen, Angehörigen und Profis aus dem Gemeindepsychiatrischen

Verbund.

Da ein Film über und mit psychisch Kranken den Hauptpreis der deutschen Filmfestspiele gewonnen hat, sollten wir diesen im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe gemeinsam schauen.

Einfach gemeinsam Singen

Dienstag, 08. Oktober |18:30 Uhr

Eintritt frei | Bergische VHS | Raum 322 (Forum) | Mummstraße 10 | SG-Mitte

Wir singen gemeinsam einfache, schöne Lieder aus verschiedenen Kulturen. Unser Ziel dabei ist das Singen selbst, das Gemeinsam-Klingen, das Genießen des Augenblicks.

„Das Singen ist zuerst der innere Tanz des Atems, der Seele, aber es kann auch unsere Körper aus jeglicher Erstarrung ins Tanzen befreien und uns den Rhythmus des Lebens lehren.“ So hat es der berühmte Geiger und Dirigent Yehudi Menuhin einmal in Worte gefasst. Gemeinsames Singen fördert darüber hinaus die Verbundenheit mit sich selbst und mit anderen sowie auch die Bewältigung von Aufgaben und Belastungen.

Komm‘ und sing‘ mit!

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor

Donnerstag, 10. Oktober | 20:00 Uhr

Eintritt frei | Einlass ab 19 h | Bergische VHS | Raum 322 (Forum) | Mummstraße 10 | SG-Mitte

„Kartonwand: Das Trauma der Arbeitsmigrant*innen am Beispiel meiner Familie“ von Fatih Ҫevikkollu |2023

Alle Arbeitsmigrant*innen kennen sie, denn sie steht symbolisch für den Traum vom baldigen Glück in der Heimat: eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war – für das spätere Leben in der Türkei. Willkommen war man in Deutschland nicht, doch was hält man nicht alles aus, wenn es nur von kurzer Dauer ist?

Als Fatih Çevikkollus Mutter starb, war das für ihn ein Wendepunkt. Sie litt an einer Psychose und war im Alter nicht mehr „gesellschaftsfähig“. Und er fragte sich:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland? Fatih Çevikkollu, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, Kabarettist und Buchautor, verbindet in „Kartonwand“ auf berührende Weise seine Familienbiographie und persönliche Erfahrung mit der Geschichte der türkischen Migration nach Deutschland und den Stimmen anerkannter Fachexperten und spart dabei schwierige Themen wie Rassismus nicht aus. Dadurch ist das Buch hervorragend geeignet, das Verständnis für die Situation von türkischstämmigen Migrant*innen und ihrer Nachkommen in Deutschland zu wecken und einen Dialog über die psychischen Auswirkungen von Migration und die daraus resultierenden Anforderungen an die deutsche Gesellschaft und das Zusammenleben anzustoßen.

Herr Çevikkollu liest und erzählt und stellt sich in einem moderierten Gespräch für Fragen und Austausch.

Trialogisches Gespräch

Freitag, 11. Oktober | 19:00 Uhr

Eintritt frei – Anmeldung nötig | Bergische VHS | Raum 322 (Forum) | Mummstraße 10 | SG-Mitte

Ein trialogisches Gespräch mit Sebastian Schröter und Christina Rath (EX-IN Genesungsbegleiter und Rehabilitationswissenschaftlerin, M.A. vom Psychosozialen Trägerverein Solingen e.V.)

Ein Trialog ist ein Format, welches den gleichberechtigten und wertfreien Austausch zwischen von seelischen Krisen Betroffenen, Interessierten und Angehörigen sowie Mitarbeitenden aus der psychosozialen Versorgung ermöglicht. Vorerfahrung ist nicht nötig, auch

interessiertes Zuhören ohne eigene Wortbeiträge ist ausdrücklich erlaubt.

Wir laden Sie herzlich zum Gespräch auf Augenhöhe ein. Lassen Sie uns gemeinsam neue Perspektiven auf das Thema „Zurück in den Job oder die Tätigkeit; nach seelischer Krise“ einnehmen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen, Erfahrungen und Berührungspunkte mit dem Thema und freuen uns auf einen interessanten Abend mit vielen neuen Impulsen.

Diese kostenfreie Veranstaltung ist auf 25 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 02.10.2024 bei Sebastian Schröter, vorzugsweise per E-Mail:

sebastian.schroeter@ptv-solingen oder telefonisch 0212/24821-269

Hier finden Sie den Flyer für Seelenwelten 2024